Zehn Minuten…

… in der Jiashan Lu…

Sonniges Wetter, seit gestern schon, und heute auch kein Wind, also ideal, um sich nach drei Stunden Mahjongg (!) mal ein bisschen die Beine zu vertreten. Das Stück auf der Jiashan Road zwischen meinem Mahjongg-Treff und meiner Physio wollte ich immer schon mal laufen, damit sich diese Lücke in meinem mentalen endlich Stadtplan füllt.

Auf einmal sind sie alle wieder draußen, um zu plaudern und zu spielen, Bettdecken und Wäsche werden rausgehängt, aber nicht nur das…

Die frischen Würste trocknen direkt neben dem Gehweg in einem der vielen “longs”, das sind die schmalen Gassen, die von der Hauptstraße aus senkrecht in separate kleine Wohnviertel hineinführen und nur mit Mopeds zu befahren sind.

Auf den  Fischen, von denen es reichlich gibt, pappt übrigens immer ein Zettel mit Namen und Handynummer (ob man da anrufen soll, wenn man ihn haben möchte?) Sie sind eingesalzen und getrocknet, ebenso wie viele andere Leckereien:

Das handgeschriebene Schild lädt dazu ein, eine Kostprobe zu nehmen vom “special local flavour” der eingesalzenen Fische, Hühner, Gänse, Enten und der Mägen der letzteren – ich hab es leider zuhause erst richtig gelesen, sonst hätte ich doch sofort was probiert!

Er hier passt höllisch gut auf, dass da auch ja nix wegkommt!

Hier drin wird nicht nur verkauft, sondern auch irgendwie gelebt.
Leider ist der alte Herr, der diese  Dinge hier feilbietet, schnell aus dem Bild verschwunden. Schade, denn der stand genau dahinter und hat sich mit einem Elektrorasierer gerade schön fürs Wochenende gemacht.


All diese Aufnahmen habe ich heute innerhalb eines einzigen Blocks auf der Jiashan Lu gemacht, bis auf die letzte hier. Die ist vom Donnerstag, als ich von der Physio zur U-Bahn gegangen bin, nur ein paar Meter um die Ecke vom heutigen Spaziergang.