Deutscher Ball 2019

Sitze gerade in Frankfurt und warte auf den Anschlussflug nach Shanghai, nach einem wirklich kurzen Vorweihnachtsbesuch von zwei Wochen + 1 Tag daheim.
Noch 1 ½ Stunden, das sollte doch hoffentlich reichen, um endlich den Post zum Deutschen Ball nachzuliefern.

Am 23. November hieß es auf ins Märchenland, denn das Motto war dieses Jahr „Fairy Tales – An Enchanted Evening“.
Wussten wir ja schon lange und der Vorsatz diesmal aber wirklich früher anzufangen war groß!
Ebenso auch die Herausforderung, denn nach dem bombastischen Erfolg mit dem LED-Fascinator vom letzten Jahr wurde ich dieses Jahr immer wieder mal gefragt, na, wirst du denn auch wieder so einen besonderen Hut haben? Worauf ich natürlich meinte, na, klar, wir würden uns der Aufgabe stellen.

Die diesjährige süße Überraschung auf dem Hotelzimmer

Immerhin hatte ich im Sommer schon ein Spinnrad gekauft, denn Martins und mein erstes Brainstorming ließ uns auf Dornröschen kommen. Etwas zögerlich wurde ich dann als ich realisiert habe, dass das auf Englisch Sleeping Beauty ist; irgendwie kam mir das je länger ich nachdachte umso jugendlicher und nicht ganz altersgerecht vor…
Rotkäppchen und der Böse Wolf (sah Martin schon mit Wolfshandschuhen und Schuhstulpen und mich in einem herzigen roten Dirndl mit Körbchen am Arm), wurde dann auch wieder verworfen, und irgendwann dachte ich, Mensch, die Kleine Meerjungfrau, das wär’s: Fisch und Koralle auf den Hut, ein grünes Glitzerkleid und gut isses.

Der Fascinator erforderte wieder kreatives Handwerken

Habe Anfang November wild im Taobao bestellt, um nicht durch den „Doppel-Elfer“ Shoppingwahn ausgebremst zu werden. Koralle (leider rosa statt blau), zwei verschiedene Plüschfische, Wasserpflanzen, Basis für das Hütchen (zwei Versuche, beim ersten mal waren es komische runde Deckel, dafür beim zweiten Mal dann gleich sechs Stück), usw. usf.

Die Suche nach dem Kleiderstoff schien dann erst einmal gar nicht so schwierig, ich habe mir was mit zwei grünen Schichten ausgesucht, dunkel und glänzend unten und schillernd-durchsichtig oben. Kleid oben schmal, ab dem Knie etwa weiter, quasi flossenmäßig.
Bei der ersten Anprobe dann das große Entsetzen.
Es sah einfach schrecklich aus, die Kombination der Stoffe war sehr unglücklich, da der äußere nicht Stretch war und sich nicht angeschmiegt hat.
Ich habe es für mich so formuliert: eine in Plastik gewickelte, übergewichtige Trash-Nixe, aber keineswegs die elegante Meerjungfrau, die mir vorschwebte. Damit auf die Bühne gehen bei der Verlosung um Mitternacht, für die meine Firma wieder einen schönen Gewinn gesponsert hatte? Bloß nicht.

Mit Thierry im Foyer beim Sektempfang

Martin war derselben Meinung, und so bin ich wieder losgezogen, habe einen neuen Stoff gesucht und gefunden, super, Stretch mit schillernden Pailletten auf schwarzem Grund, gleich der Schneiderin ein Schnipsel gebracht und neu beauftragt. Mittlerweile war der 11.11., aber es sollte ja noch genügend Zeit sein…

Im Foyer vor dem Startschuss

Am nächsten Tag in der Arbeit dann die Hiobsbotschaft der Schneiderin: vom Stoff gibt es nur noch gute drei Meter, wir brauchen aber vier. Sie hat mir jede Menge Fotos als Alternativen geschickt, aber ehrlich gesagt, nach einem Handyfoto in mauer Qualität kann ich nichts aussuchen.
Also am Mittwoch wieder zum Stoffmarkt!

Ich sage jetzt nur: Ende gut, alles gut.
Ich habe kurzerhand das Kleid vom letzten Jahr mitgenommen und gesagt, bitte genauso, und den Stoff ausgesucht, der der Favorit der Schneiderin war, und los…!
So schwierig war das noch nie.

Das übliche Crazy Dancefloor-Foto mit Andi

Der Hut hat uns auch noch vor Herausforderungen gestellt, denn wir hatten – passend zum erstem Kleid – schon eine grüne Fliege und ein Einstecktuch für Martin machen lassen, zudem hatte ich eine grüne Fisch-Tasche und Handschuhe bestellt. Nun hatten wir ein kunterbuntes Kudelmuddel von Accessoires von Taobao, das sah irgenwie nach nix aus.
Die rosa Koralle wurde noch umgespritzt, einer der Plüschfische hat gepasst und ein grünes Schneckenhaus und ein paar Muscheln ließen sich auch noch auftreiben. Das ist jetzt die Kurzversion.
Am Freitagabend war alles fertig.
Hat doch gereicht…

Der Gewinner unseres Preises war überglücklich über seinen Gutschein

Der Hut war der Hingucker, vom Stress mit dem Kleid, das irgendwie ja nur Plan C war, hat keiner was gesehen und wir hatten wie jedes Jahr jede Menge Spaß.
Zum ersten Mal seit Ende Mai hatte ich wieder Schuhe mit Absätzen an und habe getanzt!
Was will man mehr 🙂

Die Shanghai Sheiks – die Band aus unserem Lieblingsclub Shake