Borderless

Einfach fantastisch, was das japanische teamLab da konzipiert hat! Multimediale, multisensorische Traumwelten, in denen Martin und ich am 17. April schon waren, nahezu alleine in den meisten Räumen, da hier noch große Zurückhaltung wegen der Corona-Epidemie herrschte.

Ein Post, vor dem ich mich jetzt die ganze Zeit gedrückt habe, weil es schier unmöglich ist, das wiederzugeben was man in diesen Räumen erlebt. Man ist nicht in der Ausstellung, man wird zum Teil der Installation, und je länger man darin bleibt, desto besser versteht man wie man mit dem Ganzen spielen kann. Manche Räume haben wir gar nicht gefunden, in manchen – dem hier oben zum Beispiel – wussten wir gar nicht, dass man etwas “tun” muss, damit Dinge passieren. Oder was man tun muss!

Man fängt im EG an bei The Columns, die zu fließen scheinen. Von Draußen kommend, muss man sich erst einmal an die Dunkelheit gewöhnen, an die ganze Kombination aus optischen und musikalischen Sinneseindrücken.

Ein wirklich schwieriges Thema, man kann es nur ansatzweise versuchen, am ehesten zeigen wahrscheinlich noch die Videos in welchen Dimensionen man sich dabei bewegt. Leider darf die Maximalgröße hier im Blog pro Film nur 20 MB sein.

Nach den fließenden Säulen geht es nach Oben und hier kommt man in verschieden bunte Gänge (die nicht immer gleich sind, alles hier ist im Fluss).
Das Bunte ist alles animierte Projektion auf einer Art von gespannten Wandteppichen, es ist labyrinthisch, es gibt auch keine “Wegweiser” oder Pläne, man muss sich einfach treiben lassen und sehen wo man landet.

Später dann wird man nachlesen und sagen: ach, wenn ich das gewusst hätte! Oder im Gespräch mit Freunden darauf kommen, dass wir quasi als einzige den “Regenraum” nicht gesehen haben, dafür haben die anderen aber den Forest of Lamps von meinem Titelbild und hier in Martins Lensball nicht entdeckt…

Auf gut Deutsch: eigentlich muss man nochmal rein!!
Zumal ich jetzt beim Recherchieren gelesen habe, dass manche Projektionen saisonbedingt sind.


Durch all diese Gänge sind immer wieder Vögel geschossen gekommen, Heerscharen von Schmetterlingen – dazu später noch – graphische Elemente, Schriftzeichen und vieles mehr. Irgendwann kamen zig mannsgroße Hasen auf den Hinterbeinen um die Ecke gehoppelt, das fanden wir ein bisschen albern, aber vielleicht hätten wir sie auch einfach mal anfassen müssen? Das hatten wir anfangs noch nicht so auf dem Schirm.

Die wandernden Blumentiere haben uns eine ganze Zeit lang verfolgt, und irgendwann bin ich draufgekommen, dass die was “sagen” können, wenn man sie anfasst – aufgepasst, ist nur ganz kurz!


Die verschiedenen Projektionen waren nicht auf einen bestimmten Bereich limitiert, sondern konnten sich in der Ausstellung sozusagen “frei bewegen”. Die Tiere kamen später noch einmal, da liefen sie dann in beide Richtungen, kamen sich quasi entgegen. Darüber immer wieder Schmetterlinge, Vögel…
Ich sage ja, das ist schwierig in Worte zu fassen!

Nun also zu den Schmetterlingen!
Alle Schmetterlinge, die durch die ganze Ausstellung flattern, entstehen im Butterfly House, und zwar nur dadurch, dass man darin ganz still steht solange bis die Schmetterlingspuppen auf dem Körper erscheinen, aus denen dann die Schmetterlinge schlüpfen. Wenn man so wie ich die Anleitung (hier gibt es ausnahmsweise eine vor dem Raum) nicht gescheit liest, können die Schmetterlinge nur über die Füße und den Boden zur nächsten Wand und von da aus erobern sie sich nathlos die ganzen Räume. Würde man die Wand anfassen, könnten sie direkt von dort losfliegen.

Tipp für alle die das eventuell übersehen: Im Video auf den Icon für Vollbild klicken..!


Berührt man einen der umherfliegenden Schmetterlinge, dann taumelt der ganze Schwarm um ihn herum zu Boden und stirbt. Wenn also mehr Besucher Schmetterlinge kaputtmachen als produzieren, gibt es zeitweise keine mehr in der Ausstellung!

Hier sieht man, dass Martin auch Fische bunt machen kann, zudem Blitz und Donner und allerhand anderes.

Am allerschönsten fand ich die Chinesischen Schriftzeichen, bei denen uns zum Glück einer der Aufseher gezeigt hat, dass man auch die anstupsen kann, ja sogar muss.
Dann passieren nämlich für den, der nicht Chinesische Zeichen lesen kann, ganz wundersame Dinge, für den Sprachkundigen genau das, was dort geschrieben steht…

Ich wollte auch unbedingt ein Gewitter machen können, aber die passenden Zeichen haben auf sich warten lassen

Wer noch etwas mehr dazu anschauen will, kann das unter diesem Link tun oder einfach mal in Instagram stöbern.